über
mich
“ER IST EIN SLOWSTARTER, FRAU OLSEN”,
sagte die Hebamme zu meiner Mutter als ich nach sechs Stunden immer noch nicht heraus kommen wollte. Zu dieser eher nachdenklich stimmenden Einschätzung meiner Person setzte die erfahrene Fachkraft dann nach meiner Geburt allerdings noch ein hoffnungsvolles Gegengewicht: “Er ist eine richtige kleine Persönlichkeit.”
In meiner Kindheit fiel ich durch Hang zum Klassenclowntum, starke musische aber nur mäßige mathematische Begabung auf. Mit zehn Jahren entdeckte ich im Plattenschrank meiner Eltern eine LP, die meinem Leben die entscheidende Richtung gab: "Revolver" von den Beatles. Wann immer es ging, legte ich fortan den Longplayer auf, hielt ein Ohr an den Lautsprecher und studierte dabei jedes Detail des Covers. Wer diese Platte kennt, weiß, dass es sich um ein sowohl akustisch, als auch ein optisches Meisterwerk handelt. Ich bin daher bis heute dankbar, dass mir an Stelle dieses Tonträgers nicht zum Beispiel "The Singing Postman" von Allan Smethurst in die Hände gefallen ist.
Nur wenige Jahre später tauschte ich die Geige gegen die E-Gitarre ein und gründete eine Schulband. Wir spielten unseren ersten Auftritt zur Eröffnung eines Bauspielplatzes in Hamburg-Altona und um das Ereignis zu bewerben, malte ich uns ein Plakat. Ganz grob gesagt bin ich diesen Tätigkeiten bis zum heutigen Tag treu geblieben und habe – mit wechselnden Gewichtungen – zwei Berufe daraus gemacht: Den des Musikers und den des Grafikers.
Als ich im Herbst 1999 neben ein paar anderen Rollen auch die des “Imbisswirtes Ingo” in Olli Dittrichs TV-Soloformat "Olli, Tiere, Sensationen" übernahm, kam quasi noch ein weiterer dazu. Aber das ist eine Geschichte, die an anderer Stelle erzählt werden soll, nämlich hier. Ach, und wo wir gerade dabei sind – Buchautor bin ich ebenfalls, und ein Fernsehformat habe ich auch mal moderiert. Und wer weiß, vielleicht kommt irgendwann noch ein weiteres Betätigungsfeld dazu. Was auch immer ich aber in Zukunft tun werde: Die Musik wird dabei immer mein Zentrum und mein Zuhause bleiben.
Ich lebe in Hamburg und schätze als Freizeitbeschäftigungen insbesondere das Tauchen, Kochen und Essen mit Freunden, gute Bücher und das Carambolage-Billardspiel. Letzteres leider sozusagen nur noch in Gedanken, denn auch der letzte in Hamburg noch verbliebene Billardsalon mit Carambolage-Tischen hat vor einigen Jahren seine Türen für immer geschlossen.